„Man kann eine Geschichte so erzählen, dass
alle weinen
und man kann dieselbe Geschichte so erzählen,
dass alle lachen müssen.“
Ja, dieses Zitat trifft es wohl genau, denn
die junge Ukrainerin lässt uns herzhaft lachen
und rührt uns gleichzeitig zu Tränen. Tanja entschuldigt sich für ihr
Deutsch, denn „es ist erst drei Jahre alt“, sagt sie zu Beginn ihrer Lesung.
Mit diesem Satz bricht sie das Eis und wir warten gespannt darauf, was kommt.
Sie könne nicht mehr als Journalistin in Kiew arbeiten, denn sie „glaube nicht
an objektive Wahrheit (...)[sie] will lügen“ und dazu gibt ihr die
Literatur die Möglichkeit. Tanja liest aus ihrem Roman Biografie eines zufälligen Wunders, in dem sich die kämpferische Protagonistin
Lena, in ihrer Heimatstadt San Francisco in der Ukraine gegen Gewalt und Machtmissbrauch
zur Wehr setzt. „In diesem Roman ist es so, dass man nur an Wunder glauben
kann.“ Tanja liest und wir lachen und sie lacht und gesteht uns, dass es ihr
sehr gut tue, nach vier Monaten bangen und weinen um ihre Heimat, endlich mal
einfach wieder zu lachen. Als sie aus der Ukraine nach Wien floh, hatte sie
keine Hoffnung mehr für das Land. Jetzt hat sie neue Hoffnung. „Jetzt kann ich
sagen, dass ich stolz bin, Ukrainerin zu sein.“
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