Samstag, 29. März 2014

Überall wo man lachen kann, kann man auch weinen



„Man kann eine Geschichte so erzählen, dass alle weinen
und man kann dieselbe Geschichte so erzählen, dass alle lachen müssen.“

Ja, dieses Zitat trifft es wohl genau, denn die junge Ukrainerin lässt uns herzhaft lachen  und rührt uns gleichzeitig zu Tränen. Tanja entschuldigt sich für ihr Deutsch, denn „es ist erst drei Jahre alt“, sagt sie zu Beginn ihrer Lesung. Mit diesem Satz bricht sie das Eis und wir warten gespannt darauf, was kommt. Sie könne nicht mehr als Journalistin in Kiew arbeiten, denn sie „glaube nicht an objektive Wahrheit (...)[sie] will lügen“ und dazu gibt ihr die Literatur die Möglichkeit. Tanja liest aus ihrem Roman Biografie eines zufälligen Wunders, in dem sich die kämpferische Protagonistin Lena, in ihrer Heimatstadt San Francisco in der Ukraine gegen Gewalt und Machtmissbrauch zur Wehr setzt. „In diesem Roman ist es so, dass man nur an Wunder glauben kann.“ Tanja liest und wir lachen und sie lacht und gesteht uns, dass es ihr sehr gut tue, nach vier Monaten bangen und weinen um ihre Heimat, endlich mal einfach wieder zu lachen. Als sie aus der Ukraine nach Wien floh, hatte sie keine Hoffnung mehr für das Land. Jetzt hat sie neue Hoffnung. „Jetzt kann ich sagen, dass ich stolz bin, Ukrainerin zu sein.“

 
Quelle: www.rauriser-literaturtage.at

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen