Freitag, 5. April 2013

Autoren.Wege

Durch die krankheitsbedingte Abwesenheit des Schweizer Autors Jürg Amann, der eigentlich im direkten Gespräch mit den Wiener Studierenden hätte stehen sollen, befand sich die Arbeitsgruppe der Universität Wien heute vor einer besonderen Herausforderung.
In spontaner Planung organisierten sie gestern und heute Vormittag ein Gespräch mit Dr. Manfred Mittermayer über biographisches Schreiben im Generellen und im Speziellen auf Amanns Werk.
In verworrenen Hölderlin- Versen als Einleitung nahmen sie nicht nur Bezug auf Amanns „Wohin denn wir“, sondern stimmten das Publikum auch in Gespräche über Lebenswege, Autobiographie, Fremdbiographie, Fiktion und Realität ein.
Der literaturversierte, belesene Herr Dr. Mittermayer erzählte mit bewundernder Leichtigkeit und Natürlichkeit von seinem Spezialgebiet der Biographieforschung und beeindruckte das gesamte Publikum mit Fakten und Tatsachen, die direkt aus der Literatur in das Leben gegriffen schienen und verwies augenblicklich auf die Krankheit der Germanisten, die Persönlichkeit des Autors in dessen Werk fassen zu wollen. Mit der Vorstellung zweier weiterer Werke Amanns u.a. „Der Kommandant. Monolog“ und einer hitzigen literaturwissenschaftlichen Diskussion darüber, zog sich das Programm eine halbe Stunde über die vorgesehene Zeit hinaus und riss das Publikum in die fernen Welten der Kafkas, Walsers, Hölderlins und Hegels.

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