Montag, 8. April 2013

Was ein Lächeln hervorruft


(aus dem Gespräch über Kindheit mit Ursula Krechel, Peter Kurzeck und Olga Martynova)

 Es ist und bleibt uns unklar, wie unsere Erinnerungen entstehen und warum wir einige Episoden aus unserem Leben lange im Gedächtnis behalten können, andere aber fast sofort vergessen. Besonders stark sind die Erinnerungen aus der Kindheit:

Peter Kurzeck: „Ich träume jetzt immer noch davon, ich sei dafür zuständig den Tieren das Lachen beizubringen“

„…Und man geht Milch holen und dann gab es eine Kinderbeschäftigung, dass man die Milchkanne ohne Deckel einmal dreht“.

 „Ich hatte Freunde als Kind, die mussten in die Kirche gehen und, damit man dann nach der Kirche was anderes machen kann, bin ich mit in die Kirche gegangen. […]Man musste da knien…ich wusste nie, wann das zu Ende ist, und wann man knien muss“.

„Ich wusste als Kind, ich bin Schriftsteller, ich kannte nicht mal dieses Wort, das hieß „Dichter“. Ich wusste es waren schon welche vor mir, mindestens zwei, Goethe und Schiller“.

Olga Martynova: „Meine Eltern waren tatsächlich viel unterwegs, weil mein Vater Journalist war und Chefredakteur von irgendeiner Zeitung im Kaukasus, oder in Sibirien, oder hinter dem Nordpol, wo ich geboren wurde“.

„Ich bin fast in der Ermitage aufgewachsen, weil dort die Schule war“.

„Ein Kinderautor war beauftragt die Bibel für Kinder nachzuerzählen, aber mit zwei Bedienungen: es dürfen auf keinem Fall die Wörter „Gott“ und „Juden“ vorkommen“.

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Anna Kuzmenko

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